Trainings- oder Wettkampfschuhe für Laufeinheiten?

Alle Läufer haben sich diese Frage schon einmal gestellt: Sollte ich meine Einheiten zur Vorbereitung mit einem Trainingsschuh laufen oder das gleiche Modell nutzen, das ich nächsten Sonntag beim Wettkampf trage?

Die meisten von uns besitzen mindestens zwei Modelle: eines zum Joggen und Trainieren und eines für Wettkämpfe.

Bei der Beantwortung der Frage nach dem optimalen Laufschuh müssen wir mehrere Aspekte berücksichtigen: deine aktuelle Lust zu laufen, an die ein gewisser Anspruch an Bequemlichkeit geknüpft ist, die Frage des Verschleißes, die passenden Eigenschaften des Schuhs abhängig von der jeweiligen Trainingseinheit, und schließlich die Frage, ob man das Wettkampfmodell vor dem Rennen testen sollte.

In diesem Artikel werden wir versuchen, im Detail die praktischen und technischen Gründe aufzuzeigen, die für die Wahl des richtigen Schuhs wichtig sind.

 

DEIN KÖRPER SAGT DIR, WAS DU BRAUCHST!

Egal, ob du zwei oder zehn Paare in deinem Regal stehen hast, oftmals fällt die Wahl auf den Schuh, den du in jenem Moment gerne anziehen möchtest. Also das Paar, in denen sich deine Füße wohlfühlen bzw. das an den jeweiligen Zustand deines Körpers angepasst ist, weil du dich fit fühlst oder aber etwas Muskelkater hast und versteift bist.

Kurz gesagt: dein Befinden, deine Müdigkeit und deine Lust auf Sport werden dir helfen, die beste Wahl zu treffen.

Es geht um dein Gefühl. Und hier sprechen wir nicht von Effizienz. Vielmehr handelt es sich um einen Kompromiss, der dein Körper in diesem Moment eingeht. Mit anderen Worten: Der Organismus sendet Informationen an das Gehirn, das daraufhin die passende Wahl trifft!

 

DIE BELASTUNGEN AUF DEN SCHUH VERTEILEN

Sicher weißt du, dass ein täglich getragener Schuh keine Zeit hat, sich zu "erholen". Die Materialien der Sohle komprimieren sich, ohne anschließend genügend Zeit zu haben, sich wieder in Form zu bringen, die Dämpfungseigenschaften und die Stoßabsorption werden beeinträchtigt. Die Sohle nutzt sich natürlich schneller ab.

Daher sollte man zwischen mindestens zwei Paar Schuhen wechseln

Du schonst deinen Wettkampfschuh, wenn du deine Einheiten mit einen Trainingsschuh läufst, der vielleicht schwerer, bequemer und weniger dynamisch ist als ein Wettkampfschuh.

Ein leichteres Modell mit weniger Material und weniger Nähten nutzt sich bei einer Nutzung über die Kilometer zwangsläufig schneller ab.

Wenn du deinen Wettkampfschuh am Sonntag, dem Tag des Rennens, wieder hervorholst, wird das Gefühl von Leichtigkeit und Dynamik (die tatsächlich vorhanden sind!) deinen Laufschritt boosten.

Damit profitierst du von einem Leistungsschuh in besonders gutem Zustand, der vielleicht nur 10 Mal im Jahr getragen wird. Es ist ein konkreter und gleichzeitig ein Placebo-Effekt. Auf diese Weise kannst du ihn über lange Zeit nutzen.

 

TEMPOEINHEIT: WETTKAMPFSCHUH!

Wenn du eine echte Tempoeinheit (200 m, 400 m) absolvierst, die eine Trainingsintensität erfordert, die potenziell über deiner maximalen aeroben Geschwindigkeit (MAS) liegt, ist dies eine gute Gelegenheit, deine Wettkampfschuhe wieder zum Einsatz zu bringen.

Neben einer starken Dynamik, weniger Kompromissen und einer größeren Energierückgabe, spielt die höhere Qualität (wenn es um das Tempo geht) eine wichtige Rolle. Es spricht nichts dagegen, deine Wettkampfschuhe so weit wie möglich zu schonen: Aufwärmphasen und Erholungsläufe kannst du in deinem Joggingschuh, und Tempoeinheiten in deinem Wettkampfschuh laufen. 

  

DEN WETTKAMPFSCHUH VOR DEM TAG DES LAUFS TESTEN

Egal, ob es sich um einen Schuh für Straßen-, Trail-, Crossläufe oder Rennen auf der Laufbahn handelt, es ist klar, dass man ihn mindestens einmal während einer Einheit getestet haben muss, um sich an den Schuh zu gewöhnen, ihn richtig zu schnüren und keine bösen Überraschungen zu erleben.

Wie oben erwähnt, ist ein Testlauf für eine kurze Trainingseinheit auf der Straße sehr gut. Beim Trailrunning solltest du den Schuh auf kurzen und dynamischen Strecken einsetzen. Es kann sein, dass du vom Fußaufsatz und Abdruck überrascht bist, wenn du deine Strecken stets mit "kräftigeren", bequemeren und dickeren Modellen gelaufen bist.

Der abrupte Umstieg auf ein schnelles, bodennahes Modell kann die Informationen, die bei deinem  Fußauftritt zum Gehirn übermittelt werden, stören. Beim Crosslauf oder auf der Laufbahn sind Spikeschuhe minimalistische Modelle, deren Vorfußbereich durch die ‚Dornen‘ angehoben werden. Um deinen Fuß, deine Achillessehne und Wade daran zu gewöhnen, ist es wichtig, Spikemodelle 3 oder 4 Tage vorher zu testen.

Mit diesen Hinweisen und deinem eigenen Gefühl sollte dir die Wahl der passenden Laufschuhe leichter fallen. Vorsicht ist geboten, wenn es darum geht, den Körper zu überraschen oder seine Gewohnheiten zu ändern! Denn er lässt uns immer dafür büßen - oder er zahlt es uns heim.

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